FDP Rheinbach diskutierte die Umsetzung des Gebäudeenergiegesetzes für Rheinbach am 07.03.24 im Merzbacher Hof in Rheinbach-Merzbach

Die Veranstalter mit den Referenten:  v.l.n.r. Marc Frings, Thomas Niedrig, Beate Jung, Technischer Beigeordneter Torsten Bölinger, Geschäftsführer der e-Regio Markus Böhm, Christoph Maurer
Die Veranstalter mit den Referenten:  v.l.n.r. Marc Frings, Thomas Niedrig, Beate Jung, Technischer Beigeordneter Torsten Bölinger, Geschäftsführer der e-Regio Markus Böhm, Christoph Maurer

FDP Rheinbach diskutierte die Umsetzung des Gebäudeenergiegesetzes für Rheinbach am 07.03.24 im Merzbacher Hof in Rheinbach-Merzbach

Die FDP Rheinbach widmete ihren monatlichen Stammtisch im März, dem zum 1. Januar 2024 in Kraft getretenen Gebäudeenergiegesetz (GEG) und seiner Umsetzung für Rheinbach. Parteimitglieder und interessierte Bürger wurden von Torsten Bölinger, Technischer Beigeordneter der Stadt Rheinbach und Markus Böhm, Geschäftsführer der e-regio über Ziele des Gesetzes und Stand der Umsetzung informiert.

Auf Initiative der FDP ist das GEG technologieoffen formuliert worden, ohne das Ziel der Dekarbonisierung der Wärmeversorgung zu verwässern. Das GeG ist daher kein reines „Wärmepumpengesetz“. Bis 2040 sind in der Wärmeversorgung mindestens 60% des Energiebedarfs CO2-neutral bereitzustellen.

Wie das erreicht werden kann, ist in einer kommunalen Wärmeplanung zu dokumentieren. Herr Bölinger berichtete, dass Rheinbach gesetzlich verpflichtet ist, eine solche Planung bis 2028 vorzulegen. Da aktuell eine Zusage für einen Bundeszuschuss zu den Kosten einer solchen Planung vorliegt, wird Rheinbach die kommunale Wärmeplanung dieses Jahr ausschreiben und dann im Jahr 2025 abschließen.

Die gesetzlichen Ziele stellen Rheinbach vor erhebliche Herausforderungen, da die Wärmeversorgung in Rheinbach (Stand 2019) mit einem geschätzten Gesamtbedarf von 306 GWh zu über 96% über fossile Energieträger bereitgestellt wird. Größter Verbrauchssektor sind mit 77% die privaten Haushalte, wie Herr Bölinger berichtete.

Herr Böhm skizzierte nicht nur, wie eine kommunalen
Wärmeplanung erstellt wird, sondern informierte auch über relevante, überregionale Aspekte. Das geplante Wasserstoffnetz sieht eine wesentliche Transportleitung von Belgien nach Wesseling vor, die das Versorgungsgebiet der e-regio im Norden berührt. Er dämpfte allerdings die Erwartungen an eine Wasserstoffwirtschaft für die Wärmeversorgung in der Fläche. Einerseits ist derzeit unklar, wie CO2-neutral hergestellter Wasserstoff zu vertretbaren Kosten bereitgestellt werden kann, andererseits sind der Nutzung von Wasserstoff in der Fläche enge Grenzen gesetzt, da das Gasverteilnetz hierfür nicht ausgelegt ist. In Feldversuchen wird derzeit eine Beimischung von bis zu 20% erprobt.

Unproblematisch ist die Nutzung von Biomethan, was e-regio bereits in Palmersheim im von Meerschen Hof mit bis zu 30.000 MWh realisiert und für ein Neubauquartier in Euskirchen vorgesehen hat. Mit diesem richtigen und wichtigen technologischen Schritt sichert die e-regio allerdings nur etwa 1% des Wärmebedarfs im Einzugsgebiet.

Die Ausgangslage zeigt für Rheinbach erheblichen Handlungs- und Anpassungsbedarf, ohne dass nahliegende Handlungsoptionen erkennbar sind. Die FDP Rheinbach begrüßt die von der Stadt bereits eingeleiteten Schritte, da nur eine kommunale Wärmeplanung die erforderliche Datengrundlage für Rheinbach schafft.

Nach Auffassung von Christoph Maurer, Stadtverbandsvorsitzender der FDP Rheinbach ist es notwendig, möglichst frühzeitig pragmatische und kostengünstige Möglichkeiten zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung für Rheinbach und seine Ortsteile zu skizzieren. Nur eine solche Grundlage bietet die Möglichkeit zur konstruktiven Diskussion. Ziel muss es sein, den Bürgern möglichst frühzeitig und umfassend eine fundierte Entscheidungsgrundlage für ihr weiteres Handeln zu geben.